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Energiewende in Deutschland

self-Logo 04.07.2024 Basti Heide, Klasse 9a, Gymnasium Friedrich II

Macht Deutschland Fortschritte oder geht es nur nach hinten los? Kann man selbst vielleicht etwas dazu beitragen?
Vor allem die Atomenergie wird seit dem schrecklichen Vorfall in Fukushima sehr stark kritisiert. Damals wurden durch einen Tsunami Atomkraftwerke überschwemmt, wodurch die Stromversorgung für die Kühlung ausfiel. Durch den Ausfall der Kühlung kam es zu einer Kernschmelze, welche für die heutige Lage im Gebiet des Atomkraftwerkes verantwortlich ist. Heutzutage sind 340 Quadratkilometer um das Atomkraftwerk unbewohnbar. Deutschland hat sich sogar dazu entschieden die Atomkraftwerke vollständig abzuschaffen und ist in den letzten Jahren immer mehr auf erneuerbare Energien umgestiegen. Dies gelingt im Moment auch recht gut, denn beispielsweise am elften April 2024 betrug der Anteil der Windenergie am insgesamt erzeugten Strom 35,8%, was ein vergleichsweise sehr hoher Anteil ist, wenn man sich vor Augen führt, dass am selben Tag nur weniger als 2,5% aus der Atomenergie und 15% des insgesamt gewonnen Stroms aus der Kohleenergie stammten. Ein weiterer hoher Anteil aus einer erneuerbaren Energie ist die Solarenergie, die mit 20,8% einen ebenfalls recht hohen Beitrag zur deutschlandweiten Stromproduktion leistet. In Deutschland ist der Atomausstieg seit dem 13. April 2023 vollzogen, an dem die letzten drei Atomkraftwerke abgeschaltet wurden.
Um eigenständig etwas zur Energiewende beizutragen, kann man sich dazu entscheiden sich eine Photovoltaikanlage an das Haus anzuschließen. Dadurch handelt man nicht nur umweltfreundlich, sondern man spart über längere Zeit hinweg auch einiges an Stromkosten. Zusätzlich zur Photovoltaik hat man noch die Möglichkeit zum Kauf eines hauseigenen Energiespeichers. Ein weiterer Grund für die Verwendung von Solarstrom ist seine Umweltfreundlichkeit verglichen zur Atomenergie, die durch ihren verstrahlten Müll und potentielle Störfälle eine sehr hohe Gefahr der radioaktiven Verseuchung darstellt.
Es ist keine Frage, dass der Klimawandel und der Umweltschutz uns alle betrifft. Daher ist es für die Länder, die in den letzten Jahren, was die Energiepolitik betrifft, alles daran gesetzt haben auf erneuerbare Energien umzusteigen, umso unverständlicher, dass manche Länder sich keineswegs um den Ausstieg aus den umweltschädlichen Arten der Energieerzeugung kümmern. Finnland hat zum Beispiel vor kurzer Zeit ein seit dem Jahr 2005 geplantes Atomkraftwerk in Betrieb genommen. Dieses finnische Vorzeige-Großkraftwerk der Atomenergie heißt Olkiluoto 3 und ging im April 2023 ans Netz. Es ist das derzeit leistungsstärkste Reaktor der Welt. Was dabei aber gerne unter den Teppich gekehrt wird: Ursprünglich wurden die Bauzeit auf 4 Jahre (2005-2009) und die Kosten auf 3 Milliarden Euro festgelegt. Fertiggestellt wurde der Komplex 2022, also nur 13 Jahre später als geplant, und die letztendlichen Kosten betrugen 11 Milliarden Euro, was lediglich eine Steigerung um beinahe das Vierfache des anfangs veranschlagten Preises darstellt.
Umso schockierender ist es, dass Atomkraft 45% des finnischen Stroms liefert und dies für die nächsten 60 Jahre auch so bleiben soll. Diese Zahlen und Fakten sind nicht nur bedenklich im Hinblick auf Finnlands Umweltpolitik, sondern könnten Ländern wie Deutschland auch völlig den Ansporn und die Motivation für den Umweltschutz nehmen, da es kein Sinn machen würde das komplette Land und seine Infrastruktur auf erneuerbare Energien abzustimmen, um die Umwelt zu schützen, wenn beispielsweise Finnland sich wenig um den Umweltschutz, bezogen auf die Energiegewinnung, schert und somit die Erde verschmutzt, die andere Länder zu schützen versuchen. Hinzu kommt, dass der durch erneuerbare Energiequellen erzeugte Strom billiger ist als Strom aus beispielsweise Gas- oder Atomkraftwerken, was im Hinblick auf Olkiluoto 3 nicht sonderlich verwundern dürfte.
 


Mister X
08.07.2024 11:10 Uhr
Sehr gut gemacht Basti

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