
Ist die Botschaft: "Werdet Faktenchecker?"
Anfang Januar 2025 war es in den Nachrichten und vermutlich habt ihr es auch mitbekommen: Meta, der Mutterkonzern von Facebook, Instagram und Threads, beendet in den USA die Zusammenarbeit mit Faktencheckern. Doch was bedeutet das konkret? Und werden wir die Auswirkungen spüren?
In den vergangenen Jahren haben professionelle Faktencheck-Redaktionen und -Organisationen auf diesen Plattformen Informationen geprüft, journalistisch eingeordnet und mit entsprechenden Hinweisen versehen. Doch Mark Zuckerberg, CEO von Meta, ist der Ansicht, dass diese Faktenchecks in den USA nicht zum Aufbau, sondern eher zum Abbau des Vertrauens in Informationen beigetragen haben – unter anderem, weil sie politisch voreingenommen sein könnten. Daher wird diese Praxis dort nun eingestellt.
Stattdessen soll die Verantwortung stärker bei den Nutzerinnen und Nutzer selbst liegen – mithilfe sogenannter „Community Notes“. Dieses Feature ermöglicht es, Beiträge mit zusätzlichen Kontextinformationen zu versehen, um potenziell irreführende Aussagen einzuordnen.
Damit traut Zuckerberg den Menschen einiges zu: zum einen, dass sie sich die Zeit nehmen, Informationen kritisch zu hinterfragen, und zum anderen, dass sie in der Lage sind, diese richtig einzuordnen – also falsche oder irreführende Informationen als solche zu erkennen und mit Fakten und Quellen zu widerlegen. Genau das gilt jedoch als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, in der wir mit einer Flut an Nachrichten und Desinformationen konfrontiert sind.
Aktuell betrifft diese Entscheidung von Meta nur die USA. Ob sie irgendwann auch in Europa umgesetzt wird, ist noch unklar. Wir werden sicherlich bald davon hören, ob und wie dieses Konzept funktioniert – und welche Auswirkungen es auf den Umgang mit Informationen in sozialen Netzwerken hat.
Aber wir wüssten natürlich gerne, wie ihr das Thema betrachtet:
- Welche Rolle spielen professionelle Faktenchecks in eurem Nachrichtenkonsum?
- Wie findet ihr die Abschaffung von professionellen Faktencheck-Redaktionen bei sozialen Medien?
- Inwiefern seid ihr der Meinung, dass sich dies positiv/negativ auf die freie Meinungsäußerung auswirkt?
- Für wie wahrscheinlich haltet ihr es, dass diese Entwicklung sich bald auch in Deutschland zeigen wird?#
- Was haltet ihr von den Community Notes (nicht unbedingt nur als Ersatz von Faktenprüfern, sondern auch allgemein) und denkt ihr, so ein Modell wird sich durchsetzen?
SZ Redakteurin Johanna Pfund hat dieser Diskurs jedenfalls dazu bewegt, dass sie in einem Kommentar ganz allgemein Stellung zu den Social Media Plattformen und unserem Umgang damit bezieht. Den Kommentar könnt ihr im E-Paper der Süddeutschen Zeitung vom 30.01.2025 lesen oder auch hier im Web mit SZ Plus: https://www.sueddeutsche.de/meinung/meta-daten-facebook-whatsapp-kommentar-li.3184143
Sie kritisiert darin den eher unbedachten Umgang mit unseren Daten im Kontext von Social Media: Denn während wir im Alltag oft sehr vorsichtig sind und ungern persönliche Informationen wie Telefonnummern oder Adressen weitergeben, sind wir im digitalen Raum häufig weit weniger zurückhaltend. Ohne großes Zögern teilen viele von uns zahlreiche persönliche Daten – sei es auf Social Media oder in Messenger-Diensten, sei es freiwillig oder unwissend.
Was denkt ihr:
- Sind wir im Internet zu unkritisch?
- Wäre es eine sinnvolle Alternative, auf andere Messenger-Dienste umzusteigen, um die eigenen Daten besser zu schützen? Oder isoliert man sich damit zu sehr, weil die meisten Menschen weiterhin WhatsApp, Instagram und Co. nutzen?
Wir würden uns freuen, etwas von euren Gedanken zu dem Thema zu lesen. Schreibt uns gerne in die Kommentare.