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Faszination Wintersport - Der Weg an die Spitze

self-Logo 14.07.2023 Anna Müller, Silja Teufele, Sarah Schuster, Lilly Ecke

Der Sportler sitzt auf dem Balken der Schanze, die Skier bereits an die Füße geschnallt. Der Wind ist günstig, der Trainer gibt das Startsignal. Der Sportler drückt sich in der Anfahrtshocke ab. Er rast den Anlauf hinunter. Er kommt der Kante immer näher und macht sich zum Absprung bereit. Noch wenige Sekunden, bereits im nächsten Moment drückt der Springer sich mit voller Kraft ab und der Wind pfeift ihm um die Ohren. Er schwebt vor der Bergkulisse in den Auslauf. Das ist Teil eines jeden Trainings auf der Schattenberg-Schanze in Oberstdorf.

 In Oberstdorf stand fast jeder schon mal auf Skiern. Egal ob auf der Skipiste, der Langlaufloipe oder im Skisprungstadion. Doch wie kommt es davon zum Hochleistungssport ? Alles fängt bereits im Kindesalter an, viele Angebote vor Ort wollen den Kindern den Wintersport näherbringen. Das Training beginnt meist im Alter zwischen fünf und sechs Jahren, egal ob es um Skifahren, Langlaufen oder Skispringen geht. Es gibt schon in diesem Alter sämtliche Rennen und Wettkämpfe für die Kinder. Beispielweise läuft ein Skirennen oft so ab: Der kleine Junge steht am Start. Stolz trägt er seinen bunten Skianzug und seine Startnummer, denn er wird sein Bestes geben, um eine gute Zeit zu erreichen. Der kleine Junge wartet aufgeregt auf das Startsignal, drei, zwei, eins und los geht es. Er schießt zwischen den blauen und roten Stangen hindurch, versucht nicht zu stürzen. Viele Menschen schauen ihm zu und feuern ihn an, auch seine Familie. Das Ziel ist bereits in Sicht. Jetzt aber flott und er hat es geschafft. Ohne Fehler und mit einer ansehnlichen Zeit hat er die Ziellinie überquert. Solche Wettkämpfe sind immer eine gute Erfahrung für alle teilnehmenden jungen Sportler-/innen.

Im Jugendalter geht das Training dann weiter mit noch mehr Unterstützung auf dem Weg zum Leistungssport. Beispielsweise gibt es von der Schule Angebote, denn das Gertrud-von-le-Fort-Gymnasium ist eine Partnerschule des Wintersports. Intensivierungen sollen unter anderem den Sportler-/innen helfen, verpassten Unterrichtsstoff besser zu verstehen, meint Lisabeth Molter aus der 8. Klasse am Gymnasium in Oberstdorf. Die junge Langläuferin sagt außerdem, dass sie einen strikten Trainingsplan befolgen muss, dazu zählt zum Beispiel bis zu fünfmal die Woche Training. Hinzu kommen noch selbstständige Trainingseinheiten oder Wettkämpfe am Wochenende. Das Trainieren sei sehr wichtig, jedoch auch die Leistung, die man erbringt, sei von großer Bedeutung, führt der Skispringer Pirmin Menzel an. Viele Leistungssportler gehen aus dem Oberstdorfer Training hervor. Nach Meinung des Trainers Thomas Müller sind die Angebote für die Jugendlichen durchaus leistungssteigernd. Auch Unterstützung von Seiten der Trainer ist essenziell, bestätigt der nordische Kombinationstrainer. Die nordische Kombination ist eine Zusammensetzung aus Skispringen und Langlaufen. Unter Anderem sollte das Training interessant, abwechslungsreich und spannend für die Sportler-/innen gestaltet werden. Eine helfende Hand auf dem Weg zur Karriere als Wintersportler-/in ist seiner Meinung nach ein Muss. Das Training im Jugendalter ist sehr wichtig, da die Grenze zum Hochleistungssport bereits zwischen sechzehn und siebzehn Jahren liegt und man zu diesem Zeitpunkt schon ein gewisses Leistungsniveau haben muss.

Wenn man es dann einmal an die Spitze des Sports geschafft hat, ist es aber noch lange nicht vorbei. Das Training wird noch intensiver mit mindestens zwei Einheiten am Tag. Diese seien aber sehr unterschiedlich aufgebaut, erklärt der Hochleistungssportler Johannes Rydzek aus Oberstdorf, der zu den besten Kombinierern weltweit zählt. Oft seien diese beiden Trainingseinheiten bei der nordischen Kombination in Skispringen am Vormittag und Langlaufen beziehungsweise Skirollern am Nachmittag eingeteilt. Vor allem in der Wettkampfsaison sind die Tage und Wochen völlig durchgetaktet. Die Sportler-/innen reisen manchmal um den ganzen Globus, bleiben aber oft auch in Deutschland, in der Region oder sogar in Oberstdorf selbst, wo sie beste Trainingsbedingungen vorfinden, nicht zuletzt ist der Ort Stützpunkt für die Nordische Kombination und andere Skisportarten. Ein besonderes Highlight stellen selbstverständlich Wettkämpfe vor dem heimischen Publikum dar, beispielsweise bei der bekannten und beliebten Vier-Schanzen-Tournee, wo Tausende von Fans die einheimischen Springer anfeuern und diese Veranstaltung ist nur eine der im Allgäu stattfindenden Wintersport-Wettkämpfe. Trotz aller Angebote kann das Leben als Leitungssportler auch schwer sein, sagt Thomas Müller. Auch Herr Müller kann auf eine Karriere an der Weltspitze der nordischen Kombination zurückblicken. Aber allen Widrigkeiten zum Trotz solle man niemals aufgeben. Doch was stellen sich die jungen Sportler-/innen unter dem Leben als Hochleistungssportler vor? Hierzu meint Lisabeth Molter, ihr Alltag sei bereits ähnlich wie der eines Leistungssportlers, jedoch kämen mehr Trainingseinheiten und ein Ernährungsplan hinzu. Pirmin Menzel sagt hingegen, für ihn bestehe der Weg zum Leistungssport aus Hocharbeiten. Wenn er es dann einmal geschafft hat, möchte er sein Niveau halten. Pirmins größter Traum ist es, Olympiasieger zu werden.

Allerdings kann keiner für immer an der Spitze bleiben. Irgendwann ist jede Karriere im Wintersport vorbei, selbst wenn man mehr oder weniger verletzungsfrei bleibt. Nach spätestens zehn bis zwölf Jahren muss jede-/r Sportler-/in aufhören, weil man körperlich und leistungsmäßig nicht mehr mit den jungen Athleten auf dem Höhepunkt ihrer Karriere mithalten kann. Spätestens dann ist es Zeit für einen Wechsel, da man auch nach einer erfolgreichen Laufbahn einem Beruf nachgehen muss. Viele Sportler fangen bereits während der Zeit ihres Erfolgs ein Studium an. So hat es auch Johannes Rydzek gemacht. Er hat bereits jetzt ein Studium zum Wirtschaftsingenieur begonnen. Rydzek sagt ebenfalls: „Ich möchte auch nach meinem Karrieren Ende dem Sport erhalten bleiben, auf welche Weise auch immer.“ Andere wechseln vom Sportler zum Trainer und bleiben im Feld ihrer Leidenschaft. Beispielweise hat auch Thomas Müller während seiner Laufbahn bereits ein Sportstudium abgelegt und wurde direkt nach dem Ende seiner Karriere Stützpunkt Trainer. Nach einem Jahr stieg er auch als Trainer im bayerischen Skiverband ein, wo er immer noch tätig ist. Zahlreiche Jugendliche hat er auf ihrem Weg begleitet und den Grundstein für die Karriere von Athleten wie Johannes Rydzek, Vinzenz Geiger oder Julian Schmid gelegt.

Nicht jeder, der gerne Ski fährt, langläuft oder Ski springt hat den Traum Hochleistungssportler-/in zu werden, aber in Oberstdorf ist man auf dem Weg zum Wintersport als Beruf auf alle Fälle am richtigen Platz. Nicht nur die Faszination ist vorhanden , auch die nötige Unterstützung wird bereit gestellt.


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Promedia Maassen
14.07.2023 13:56 Uhr
Hallo ihr Vier! Vielen Dank für euren wirklich gelungenen Beitrag zum Wintersport. Ihr habt mit der szenischen Beschreibung zu Beginn einen interessanten Einstieg gewählt, der die Leserinnen und Leser selbst jetzt im Sommer sich gut in die Situation hineinversetzen lässt. Besonders gut gefällt uns, dass ihr verschiedene Perspektiven aufgegriffen habt und dazu auch entsprechende Stimmen zu Wort kommen lasst. Schön ist auch, dass ihr euren Beitrag mit eigenen Fotos angereichert habt. Liebe Grüße das Projektteam von Promedia Maassen

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