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Geografie löst Gefühle aus und Migration hat Geschichte!

self-Logo 22.01.2024 Promedia Maassen

Wahrscheinlich können sich die meisten von uns gar nicht richtig vorstellen, wie es ist das eigene Zuhause, geliebte Menschen und vertraute Dinge zurückzulassen und irgendwo anders ganz neu anzufangen. Dieses Thema beschäftigt auch das Team um den Sozialgeograf Prof. Dr. Andreas Pott, Professor für Sozialgeografie am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) an der Universität Osnabrück. Gemeinsam möchte es den Blick auf Migration verändern und verstehen, warum der gesellschaftliche Umgang mit Migration im Wandel ist. Und es gibt einen großen Erfolg für die Migrationsforschung! Zur Umsetzung des Vorhabens zum Thema „Produktion von Migration“ erhält die Universität Osnabrück für die erste Förderphase bis Ende des Jahres 2027 ca. 8,3 Millionen Euro. 

„Auch die Wissenschaft selbst ist an der Produktion von Migration beteiligt“, so Prof. Dr. Andreas Pott (Sozialgeograf).

Der Sonderforschungsbereich, der seine Arbeit am 1. April 2024 aufnimmt, soll innovative Projekte auf dem Gebiet der Migrationsforschung bearbeiten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Fachgebieten untersuchen in den gemeinsamen Arbeitsbereichen „Figuren“, „Infrastrukturen“ und „Räumen“ den gesellschaftlichen Umgang mit Migration und dessen Folgen.

Transferprojekt: Migrationsforschung im Museum.

Und es bleibt spannend, denn geplant ist, in Kooperation mit dem Anwendungspartner Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland e.V. (https://domid.org/) ein Reallabor in einem Museum zu etablieren. Hier soll das Potenzial von Virtual Reality-Werkzeugen genutzt werden, um die gesellschaftliche Bedeutung von Migration neu auszuhandeln, erfahrbar und diskutierbar zu machen.

"Deutschland ist ein Einwanderungsland. Und doch finden die Perspektiven von Eingewanderten und ihren Nachkommen bis heute im deutschen Diskurs wie in unserer Geschichtsschreibung kaum Platz. Mit dem „Haus der Einwanderungsgesellschaft“ wird nun ein Ort geschaffen, an dem diese Geschichte gewürdigt und erzählt wird. Ich freue mich auf diesen neuen Lernort, der die Vielfalt unserer Gesellschaft abbilden möchte.“ (Claudia Roth, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)

Und wirklich jede Geschichte zählt!

Interessant, denn es geht um die bundesweit größte Sammlung von Zeugnissen über vielfältige und spannende Geschichten der Migration in Deutschland. Im Jahr 1990 wurde ein gemeinnütziger Verein von Migrantinnen und Migranten in Köln gegründet. Ziel war es ein Museum zu errichten, in dem Migration als normal vermittelt wird. Im Jahr 2019 wurden vom Bund und vom Land NRW Mittel für das „Haus der Einwanderungsgesellschaft“ bereitgestellt. Die Inbetriebnahme erfolgt voraussichtlich im Jahr 2027. (https://domid.org/haus-der-einwanderungsgesellschaft/, Stand 18.01.24)

„Als wir 1990 in einer Garage in Essen mit der Sammlung von Zeugnissen zur Einwanderung türkischer Arbeitsmigrant*innen begannen, ahnten wir nicht, dass aus der Gesellschaft heraus ein Migrationsmuseum in Deutschland entstehen würde.“ (Ahmet Sezer, Gründungs- und Vorstandsmitglied von DOMiD)

  • Wenn ihr den Satz „Geografie löst Gefühle aus und Migration hat Geschichte“ hörst, welche Gedanken kommen euch dazu in den Kopf?
  • Jede Geschichte zählt! Ziel des DOMiD ist es ein Museum zu errichten, in dem Migration als normal vermittelt wird. Welche Punkte müssen hier eurer Meinung nach unbedingt beachtet werden?
  • Schaut euch im Diercke Atlas die Karte Deutschland-Raumordnung (https://atlas.diercke.de/map/208401) an. Dort findet ihr Informationen zur Raumstruktur und zur europäischen Raumentwicklung. Es ist zu erkennen, dass die Stadt Köln in einer europäischen Metropolregion liegt. Die Geschäftsstelle von DOMiD befindet sich im Bezirksrathaus in Köln-Ehrenfeld. Seit 2009 sind hier Büros, Depots und Magazine des gemeinnützigen Vereins untergebracht. Warum ist die geografische Lage eurer Meinung nach vorteilhaft oder nachteilig?
  • Habt ihr Ideen wie Virtual Reality dabei helfen könnte, den Blick auf Migration zu verändern?


Schreibt es gerne in die Kommentare oder in einen eigenen Blogbeitrag.

Ihr findet das Thema spannend? Wir auch! Und wie ihr gelesen habt, kann man das Thema Migration von ganz verschiedenen Perspektiven betrachten und erforschen. Wir haben uns im Rahmen des dritten Arbeitsblattes, das in der Kooperation mit den Westermann Verlagen entstanden ist, mit Migration und der Medienberichterstattung auseinandergesetzt. Das Arbeitsblatt findet eure Lehrkraft bei den Unterrichtsmaterialien.


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