WER, WENN NICHT ER: Der 14. Titelgewinn von Real Madrid
06.04.2023
Marko Milicevic, Ricarda-Huch-Schule Hannover
Die Champions League ist der härteste Wettbewerb im europäischen Fußball. Seit Jahrzehnten messen sich Mannschaften jedes Jahr aufs Neue um den Pokal. Nach der Saison 21/22 steht ein Team mit 14 Titeln klar an der Spitze: Kein geringerer Verein als Real Madrid. Der Weg zum 14. Titel war durch sehr viele spannende Spiele geprägt. Diese Erfolgsgeschichte wird hier erzählt.
In der Gruppenphase hatte Real keine großen Probleme. So gut wie jedes Jahr schafft es Real aus dieser als Gruppensieger heraus. Mit fünf Siegen aus sechs Spielen dominierten sie diese in der letzten Jahr und ein Spieler ganz besonders: Karim Benzema. Große Freude kam allerdings noch nicht auf, denn die Gruppenphase ist erst der Anfang einer langen Reise. Doch zu sehen, wie man als so ein großer Verein am zweiten Spieltag verliert, war ein eiskalter Schlag ins Gesicht. Die Niederlage kam unerwartet und nahm die Hoffnung auf den Titel. Denn wenn man jetzt schon gegen einen kleinen Verein wie Sheriff verliert, könnte es gegen größere Vereine noch schmerzvoller werden.
Real Madrid hat es dann trotzdem wie erwartet ins Achtelfinale geschafft. Eine Gruppe zu gewinnen, bedeutet auch das man im Achtelfinale gegen einen Verein auf dem 2. Platz aus einer anderen Gruppe spielt, somit eigentlich ein einfacher Gegner für den spanischen Club. Als Gegner zog Real dann jedoch PSG, die ebenso als Favoriten galten, nachdem sie Millionen in ihre Spieler steckten und mehr als bereit waren. All dies sollte für ein spannendes Spiel sorgen und dafür, dass schon jetzt ein Favorit ausscheidet. Das Hinspiel verlor Real 1:0 und viel Hoffnung gab es nicht, denn man erwartete von Paris eine konstante Leistung. Die ersten Minuten schienen auch so, denn Mbappe erzielte früh das 1:0 im Rückspiel. Insgesamt stand es nun 2:0. Der Traum vom Titel gerat in Vergessenheit für die Spanier, die Fans wurden leise, Trainer und Auswechselspieler setzten sich auf die Bank und schauten enttäuscht das bis dahin einseitige Spiel. Langsam fing man als Zuschauer an, den Sender im Fernsehen zu wechseln und das Parralelspiel zu schauen.
Doch wie bei einem Wunder fing Real nach der 60.Minute an, einen wunderschönen Fußball zu spielen und es kam, wie es kommen musste. Real schoss den Anschlusstreffer, die Fans wurden lauter und alle hofften und warteten auf denn Ausgleich. 76.Minute, das Warten hat ein Ende. Benzema trifft dank einer tollen Vorbereitung von Modric zum 2:2. Und als wäre es nicht genug Feier und Freude, erzielt Benzema nur zwei Minuten später mit seinem Hattrick den Führungstreffer. Die Spieler ließen sich bejubeln, auch wenn es erst das Achtelfinale war. Eine unglaubliche Nacht für die Fußballwelt und vor allem für die Fans von Real Madrid.
Im Viertelfinale traf man auf den FC Chelsea, der im Achtelfinale leichte Karten hatte mit dem Lille OSC. Einen klaren Favoriten gab es vor dem Spiel nicht, doch spätestens nach einem erneuten Hattrick von Benzema war klar, dass dieses 3:1 für Real im Hinspiel für ein einseitiges Rückspiel sorgt. Es fühlte sich erleichternd an zu wissen, dass man nicht mit einem Rückstand startet, sondern mit einer klaren Führung. Alles war perfekt und hätte für ein problemloses und einfaches Spiel sorgen können. Doch es kam wieder mal wieder anders als erwartet. Chelsea schoss das 2:3, das 3:3 und nach der 75. führte Chelsea dann dank Timo Werner mit 4:3. Nach drei Toren verliert so gut wie jeder die Lust am Spiel und so auch die Spieler und die Fans. Aber Real wäre nicht Real ohne ein Comeback. Die Kraft und Ausdauer war weg, doch genau das war das Erfolgsrezept, denn die darauffolgende Taktik erwies sich als perfekt: Flanken aus weiter Entfernung und die Hoffnung, dass einer der Stürmer den Ball verwandelt. In der 80. flankte Modric mit seinem Ausriss einen traumhaften Ball auf den Brasilianer Rodrygo, der mit seinem rechten Fuß zum 4:4 ausglich. Und so ging es in die Verlängerung.
WER, WENN NICHT ER: Benzema mit dem Siegestreffer in der 95. Minute. Die Chealseaspieler lagen auf dem Boden, die Realfans am Jubeln, die Tribüne am Beben. Nach dem Abpfiff ging der Jubel weiter. Man war mehr als bereit für das Halbfinale.
Nun stand Real im Halbfinale gegen Manchester City. Noch vier Teams sind übrig, die alle heiß auf den Titel sind und einen Schritt vor dem Finale stehen. Das Hinspiel zwischen diesen beiden Topmanschaften war ein pures Fußballfest. Es fing früh in der 2. Minute an: De Bruyne mit dem Kopfball zum 1:0 und nur neun Minuten später Gabriel Jesus zum 2:0. Für Real war dies nicht der erste Rückstand in dieser Champions League. Sie kämpften weiter und schon in der 33. Minute kam Benzema mit dem 1:2, so ging es auch in die Halbzeitpause rein. City kam ein weniger besser rein und schoss in der 53. Minute das 3:1, jedoch hielt diese Führung nicht lange, denn schon in der 55. Minute erzielte Vinicius jr das 2:3. In der 74. schoss City das 4:2, doch wie erwartet blieb es so nicht, denn in der 82. Minute verwandelte Benzema einen Elfmeter per Lupfer. Und so ging dieser Abend in England zu Ende. Ein frustrierendes Spiel für die Verteidiger, doch Chancen aufs Finale haben nach diesem Ergebnis noch beide Mannschaften.
Hoch motiviert gingen die beiden Mannschaften ins Rückspiel. Anders als das Hinspiel war dieses bis zur 70. Minute nicht der Rede wert, da beide Teams sehr defensiv und vorsichtig spielten. Dann kam jedoch der Treffer von City zum Gesamtstand von 5:3. Man konnte zusehen, wie Real erneut die Lust am Fußball verlor und keine richtige Taktik mehr hatte. Die 90. Minute stand auf der Anzeigetafel, die Fans verließen schon das Stadion, die City-Spieler und Fans warteten nur darauf in wenigen Minuten jubeln zu können.
90.Minute: Der Ball gelangt zu Benzema, der von links einen perfekten Ball auf Rodrygo flankt. Dieser verwandelt diesen ohne Probleme, die Spieler eilen zum Ball, um keine Zeit zu verlieren. Die Fans von Real jubeln, doch allen ist klar, dass nur noch wenige Momente übrig sind und es so gut wie unrealistisch ist hier noch den Ausgleich zu schaffen.
91.Minute: Die City Spieler geraten in Hektik und verlieren den Ball, Carvajal steht weit hinten an der rechten Seite, zieht ab und flankt direkt vors Tor, wo erneut Rodrygo perfekt einschiebt. Alle jubeln, sogar gegnerische Fans waren erstaunt über diese Leistung. Mit schreienden Anhängern ging es in die Verlängerung.
95.Minute: City spielt sehr aggressiven Fußball und sorgt damit für einen Elfmeter. Der Ball liegt am 11-Meter-Punkt, alle schauen mit weit geöffneten Augen auf Benzema, der mit Leichtigkeit den Ball verwandelt und Real Madrid ins Finale schießt. Nach Abpfiff verschwinden die Spieler von Manchester sofort in die Kabine. Zu hören sind nur noch die spanischen Fans. Eine unvergessliche Nacht.
FINALE: Real Madrid gegen Liverpool. Das Spiel beginnt, beide Teams sind von sich selbst überzeugt. Das Finalspiel ist dann sehr langweilig. Bis zu 70.Minute gab es keinen Wechsel, Karten oder gute Chancen. Doch Vinicius erleichterte die Madrider Fans und trifft mit seinem rechten Fuß zum 1:0. Bei Liverpool ist kein Kampfgeist zu erkennen und dementsprechend hat Real auch keine großen Schwierigkeiten diese Führung zu verteidigen. Das Spiel endet, Konfetti fliegt durch die Luft, der Pokal wird hereingetragen und die Spieler von Real jubeln zusammen mit ihren Fans. Alle Kameras sind auf sie gerichtet: Und da ist sie, die 14. Trophäe.